So 6. Mai 2012
Vergleich (statistisch) zwischen Jüdische Bevölkerung und Nobel-Preisträger und arabische Bevölkerung und Nobel-Preise.
B. Young-Perego (CH)
So 6. Mai 2012
B. Young-Perego (CH)
So 6. Mai 2012
Nicolas H.
So 6. Mai 2012
Nicolas H.
Nein das kann man nicht.
Verstehen kann man es freilich manchmal schon.
Aber nicht alles was wir verstehen, finden wir gut. Und nicht alles was man verstehen kann, ist erlaubt.
Hanno Loewy, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
Nicolas H.
Wieso sollten sie das dürfen?
Wir stellen in der Ausstellung ein Zitat von Henryk Broder aus – als einen möglichen Standpunkt. Henryk Broder hält sich in seiner Polemik nicht mit der Frage auf, ob es erlaubt ist, zum Täter zu werden. Er stellt nur fest, dass die Täter in der Geschichte meistens besser weg kamen als die Opfer. Und das er als Jude keine Lust hat, immer nur die Opferrolle zu spielen.
Man könnte ihm antworten, dass daraus noch kein besonderes Recht darauf resultiert, etwas verbotenes zu tun.
Man könnte auch sagen, dass es deswegen immer noch lange nicht schlimmer ist, wenn ein Jude ein Täter ist, als wenn ein Nicht-Jude ein Täter ist.
Beides stimmt wohl.
Hanno Loewy, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
Louise
Hierzu möchte ich Hanno Loewys Antwort auf die Frage vom 2. Mai: “Warum ist man gleich Antisemit, wenn man Israel kritisiert?” zitieren:
Ist man das? Behauptet das ernsthaft jemand?
Ist es wirklich so schwer, Kritik an israelischer Politik von Kritik an “Israel” zu unterscheiden? Oder auch eine vielleicht etwas pauschal formulierte aber durchaus legitime Kritik an Israel von antisemitischem Ressentiment.
Zumeist genügt es einen einfachen Test zu machen. Lässt sich das Wort “Israel” allzu leicht durch das Wort “Juden” ersetzen?
Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Das “Gedicht” von Günter Grass, über das derzeit alle diskutieren.
Hat Günter Grass die israelische Politik kritisiert?
Hat er gesagt, dass die Israelis eine brutale Besatzungspolitik betreiben, dass sie einen Angriff auf Atomfabriken vorbereiten, der den Konflikt gefährlich verschärfen könnte, dass das israelische Parlament Gesetze verabschiedet, die die Rechte der arabischen Israelis beschneiden? Hat er von Kriegsverbrechen der israelischen Armee in Gaza gesprochen? Hat er die Siedlungspolitik angegriffen, die immer größere Teile der besetzten Gebiete zu israelischem Territorium macht und damit eine Zweistaatenlösung unmöglich?
Das wäre Kritik an Israel gewesen, über die man hätte ernsthaft reden können.
Es hätte sich freilich auch niemand besonders darüber aufgeregt, denn das steht ja jeden Tag in der Zeitung, das ist das Gegenteil von einem “Tabu”.
Grass hätte weder die wütenden Reaktionen ausgelöst noch die frenetische Begeisterung anderer – und er hätte auch die israelische Regierung nicht dazu verlockt, ihre eigene politische Klientel mit so einem demagogischen Unsinn wie einem “Einreiseverbot” zu begeistern.
Aber merkwürdig genug, all das hat Grass nicht getan. Er hat eigentlich gar nicht über israelische Politik gesprochen.
Grass hat sich in seine Fantasie verrannt, die Israelis würden einen atomaren Erstschlag gegen den Iran planen und würden das “iranische Volk auslöschen” wollen, also einen Holocaust vorbereiten. Nun, daran denken in Israel nicht einmal die kriegslüsterndsten Falken – im Gegensatz zu (umgekehrt) manchen iranischen Politikern, die freilich damit auch eher ihrem eigenen Volk und Konkurrenten im islamischen Lager die Muskeln zeigen wollen.
Er hat behauptet, Israel sei die größte Gefahr für den Weltfrieden. (Nun, das haben – man tausche Israel gegen Juden – in Deutschland tatsächlich zuletzt die Nazis behauptet.)
Er hat sich selbst als “Überlebender” bezeichnet, und offen gelassen, ob er damit das Überleben seiner Teilnahme als Soldat und NSDAP-Mitglied im Zweiten Weltkrieg meint, oder das Überleben des von Israel geplanten kommenden Holocaust und Weltkriegs.
Er hat behauptet, er würde jetzt endlich die Wahrheit sagen (so als habe er bislang immer gelogen? Aus Zwang?).
Er hat behauptet, er dürfe so etwas nicht schreiben. (Nun bis jetzt hat es ihm niemand verboten. Und das, obwohl es in einem Rechtsstaat durchaus verboten ist, irgendwelche absurden Dinge über Leute zu verbreiten.)
Er hat, wie er pathetisch sagt, mit “letzter Tinte” geschrieben. Ist dieses Gedicht also sein Vermächtnis, sein Testament?
Mit Kritik an Israel hat das alles eigentlich nichts zu tun, nicht einmal mit harscher Kritik. Hier schreibt einer über seine eigenen Alpträume, seine Schuldkomplexe und seine Verschwörungstheorien. Das ist noch nicht unbedingt Antisemitismus. Es ist bloß die Suppe aus dem er meistens entsteht. Aber vielleicht ist Grass in diesem Fall ja wirklich die Tinte ausgegangen.
Das Problem ist, solches Ressentiments ist genau das, was es schwerer und nicht leichter macht Israel und seine Politik zu kritisieren. Denn gegen solches Ressentiment, nicht gegen die legitimen Interessen der Palästinenser, muss man Israel tatsächlich verteidigen. Selbst dann, wenn man seine Politik trotzdem radikal kritisiert.
Melissa Dettling, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
Begle Klaus
Seit dem Altertum gab es stets eine jüdische Minderheit im Nahen Osten. Palästina ist dabei kein historisch durchgängiger Begriff und bezeichnete seit dem Ersten Weltkrieg als Name des britischen Völkerbundmandats zunächst das heutige Gebiet von Israel/Palästina aber auch das heutige Jordanien, dass 1922 abgespalten wurde. Danach nur noch das Gebiet westlich des Jordans.
Seit den Israelitischen Königreichen im Altertum war dieses Gebiet ein Zentrum jüdischer Kultur, allerdings nicht das einzige. Das Gebiet wurde mehrfach von fremden Herrschern überwältigt, Ägypter, Juden, Phönizier, Philister, Assyrer, Babylonier, Perser, Hellenen, Syrer, Römer, Araber, christliche Kreuzfahrer und Osmanen haben dieses Gebiet im Laufe der Geschichte erobert und wieder verloren. Schon im Altertum lebten viele Juden aber auch schon in Nordafrika, Persien und anderen Ländern.
Nach der Eroberung durch das römische Reich und der Zerschlagung des jüdischen Widerstands dagegen blieb nur noch eine kleine jüdische Minderheit auf dem heutigen Gebiet von Israel/Palästina. Genaue Zahlen dafür gibt es nicht. 1881, also vor dem Beginn der modernen jüdischen Einwanderung, lebten auf diesem Gebiet vermutlich etwa 20 – 25.000 Juden, bei einer insgesamt natürlich sehr viel geringeren Bevölkerung von ca. 460.000 Menschen.
Mehr Informationen finden sich, wo sonst , bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_%28Region%29
Hanno Loewy, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
Beble Klaus
Nichts.
Hanno Loewy, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
H. Spiess
So wie Du Judenverfolgung vielleicht meinst – systematisch und unvorstellbar grausam wie im 3. Reich gibt es heute zum Glück nicht mehr. Unterschwelliger Antisemitismus gibt es jedoch nach wie vor, gewisse Stereotype und Vorurteile scheinen nach wie vor vorhanden zu sein – zum Beispiel bezüglich angeblichem jüdischem Reichtum. Antisemitismus kann sich auch in Aussagen über Israel von bekannten Personen wie Politikern oder Schriftstellern äussern – Günter Grass Gedicht “Was gesagt werden muss” ist ein aktuelles Beispiel.
In Europa wird heute nicht mehr ein Verbot der Religionsausübung im Bezug auf das Judentum diskutiert, vielmehr hat sich die Debatte auf den Islam verlagert. Es handelt sich jedoch bei den beiden Debatten um Phänomene mit unterschiedlichen Ursprüngen, die sich so nicht vergleichen lassen. Dennoch wird heute über ein Minarett- oder Burka-Verbot diskutiert und nicht beispielsweise über ein Kippa-Verbot.
Melissa Dettling, Montag, 7. Mai 2012
So 6. Mai 2012
B. Young-Perego (CH)
Bis Anfangs des 19. Jahrhunderts trugen aschkenasische Juden meist noch keine Familiennamen. Der Name des Vaters wurde jedoch oft als zweiten Namen benutzt – z.B. David Ben Jakob (David, Sohn des Jakob). In den absolutistisch regierten Staaten Mittel- und Nordeuropas wurde Ende des 18. Jahrhunderts damit begonnen, jüdische Bewohner als Bedingung für erweiterte Bürgerrechte zur Annahme eines unveränderbaren Familiennamens zu zwingen. Die Juden konnten ihre neuen Namen nicht immer frei wählen; so kam es in vereinzelten Fällen zu erniedrigenden oder beleidigenden Nachnamen (Trinker, Bettelarm, Maulwurf), die allerdings später meist wieder geändert werden durften. Aber die österreichischen und französischen Gesetze ließen keine neuen Namen zu, die den jüdischen Hintergrund des Trägers deutlich herausstellten (z.B. Namen aus dem Alten Testament oder alttestamentliche Städtenamen). Die jüdischen sollten sich von deutschen Familiennamen möglichst nicht unterscheiden, um die Integration der Juden zu fördern, die in dieser Zeit volle Bürgerrechte erhielten.
Je nach Region konnte die Namensgebung unterschiedlich verlaufen, so dass bei der Deutung der Namen auch die Herkunftsregion eine große Rolle spielen kann.
Ein ausführlicher Artikel dazu findet sich auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Familienname
Melissa Dettling, Montag, 7. Mai 2012
Abgesehen davon ist “Schimmelpfennig” laut meinen Nachforschungen kein jüdischer Name…
Melissa Dettling, Montag, 14. Mai 2012
So 6. Mai 2012
R. Heinzle
Das Schwein wird in Lev 11,7 als nicht koscheres Tier aufgeführt, da es zwar gespaltene Klauen hat, aber kein Wiederkäuer ist. Ein koscheres Tier muss beide Merkmale vorweisen können.
Melissa Dettling, Montag, 7. Mai 2012
Was soll uns die Beantwortung dieser Frage helfen: wollen Sie wissen, ob Juden klüger sind als Araber? Oder an besseren Universitäten studieren (können)?
Im Internet gibt es jede Menge Listen, die beides beweisen könnten, oder auch nur das Interesse mancher Leute, die Juden als besonders schlau oder die Araber als besonders dumm darzustellen.
Das einzige was sich geändert hat, ist die Tatsache, dass es inzwischen sogar ein paar jüdische Rassisten gibt, die dieses Spiel mitspielen – und dabei am Ende selbst die Verlierer sind. Die Regeln dieses Spiels machen andere.
Hanno Loewy, Montag, 7. Mai 2012