Der Blog zur Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems www.jm-hohenems.at
Mo 28. Mai 2012
Warum haben Juden und Christen eine verschiedene Religion?
Natalia
Liebe Natalia,
es wäre schön, wenn man diese Frage so einfach beantworten könnte. Da müsste man die Gründer des Christentums fragen, aber die sind schon lange tot. Um die Zeit, als Jesus von Nazareth gelebt hat, beherrschten die Römer das heutige Gebiet von Israel / Palästina. Es gab zwar immer noch ein jüdisches “Königreich”, aber der König hatte nichts zu sagen, er war, wie man so sagt, eine Marionette der Römer, deren Soldaten im Land standen. Und die einen Statthalter in Jerusalem hatten, der die Macht ausübte.
Viele Bewohner des Landes, die meisten waren Juden, waren unzufrieden mit der Fremdherrschaft, aber auch mit dem König und den eigenen Priestern, denn die hatten es sich in der römischen Herrschaft gut eingerichtet und das Volk wurde ausgebeutet und musste die römische Herrschaft bezahlen. Damals traten im Judentum viele Rabbiner und Prediger auf, die an die Moral und den Widerstandswillen appellierten, oder die das Heil versprachen, wenn man besonders fromm war und sich an alle Gesetze hielt, oder das Heil auch denjenigen versprachen die ganz besonders innig an Gott und die Rettung glaubten, die von ihm kommen sollte.
Es gab unterschiedliche Ideen, was helfen sollte. Auch Jesus von Nazareth war ein solcher Rabbiner oder Prediger und er sammelte eine jüdische Schar um sich, wie manche andere auch.
Und wie viele andere auch, ließen die Römer ihn töten, nachdem sich Jesus von Nazareth auch mit dem König in Jerusalem und mit den Priestern angelegt hatte und man eine Revolution befürchtete.
Doch seine Jünger ließen nicht locker, flohen in verschiedene Gegenden und begannen von ihm und seinen Lehren zu erzählen. Und zufällig waren sie damit am Ende erfolgreicher, als die Jünger anderer Prediger, die es ebenso versuchten.
Sie hatten nämlich auch unter den mächtigen Römern Erfolg damit – und irgendwann wurde der Glaube an Jesus Christus eine neue Religion im römischen Reich. Und als ein römischer Kaiser sich für das Christentum entschied, wurde es Staatsreligion. Alle anderen Kulte wurden verboten.
Die Juden verfolgte man seitdem, weil sie nicht bereit waren, ihren Glauben aufzugeben, ließ sie aber auch weiter existieren, denn schließlich stammte das Christentum von ihnen ab.
Liebe Natalia,
es wäre schön, wenn man diese Frage so einfach beantworten könnte. Da müsste man die Gründer des Christentums fragen, aber die sind schon lange tot. Um die Zeit, als Jesus von Nazareth gelebt hat, beherrschten die Römer das heutige Gebiet von Israel / Palästina. Es gab zwar immer noch ein jüdisches “Königreich”, aber der König hatte nichts zu sagen, er war, wie man so sagt, eine Marionette der Römer, deren Soldaten im Land standen. Und die einen Statthalter in Jerusalem hatten, der die Macht ausübte.
Viele Bewohner des Landes, die meisten waren Juden, waren unzufrieden mit der Fremdherrschaft, aber auch mit dem König und den eigenen Priestern, denn die hatten es sich in der römischen Herrschaft gut eingerichtet und das Volk wurde ausgebeutet und musste die römische Herrschaft bezahlen. Damals traten im Judentum viele Rabbiner und Prediger auf, die an die Moral und den Widerstandswillen appellierten, oder die das Heil versprachen, wenn man besonders fromm war und sich an alle Gesetze hielt, oder das Heil auch denjenigen versprachen die ganz besonders innig an Gott und die Rettung glaubten, die von ihm kommen sollte.
Es gab unterschiedliche Ideen, was helfen sollte. Auch Jesus von Nazareth war ein solcher Rabbiner oder Prediger und er sammelte eine jüdische Schar um sich, wie manche andere auch.
Und wie viele andere auch, ließen die Römer ihn töten, nachdem sich Jesus von Nazareth auch mit dem König in Jerusalem und mit den Priestern angelegt hatte und man eine Revolution befürchtete.
Doch seine Jünger ließen nicht locker, flohen in verschiedene Gegenden und begannen von ihm und seinen Lehren zu erzählen. Und zufällig waren sie damit am Ende erfolgreicher, als die Jünger anderer Prediger, die es ebenso versuchten.
Sie hatten nämlich auch unter den mächtigen Römern Erfolg damit – und irgendwann wurde der Glaube an Jesus Christus eine neue Religion im römischen Reich. Und als ein römischer Kaiser sich für das Christentum entschied, wurde es Staatsreligion. Alle anderen Kulte wurden verboten.
Die Juden verfolgte man seitdem, weil sie nicht bereit waren, ihren Glauben aufzugeben, ließ sie aber auch weiter existieren, denn schließlich stammte das Christentum von ihnen ab.
Hanno Loewy, Donnerstag, 31. Mai 2012