Di 10. April 2012
Welche Sprache sprachen die Juden (Jiddisch?) und wie ging sie?
Sven Neubauer
Di 10. April 2012
Sven Neubauer
Ja, es gibt es vier Hauptuntergruppen des Judentums: Orthodoxes, Liberales und Konservatives Judentum und Rekonstruktionismus, die sich wie im Christentum mit evangelisch und katholisch in ihrer Ausübung der Religion unterscheiden.
Melissa Dettling, Mittwoch, 11. April 2012
Tja, und dann gibt es noch ziemlich viele Juden, die sich keiner der verschiedenen eher gläubigen Richtungen zuordnen lassen wollen und gar nicht religiös sind, sondern das Judentum eher als kulturelles oder soziales oder familiäres Erbe ansehen.
Hanno Loewy, Mittwoch, 11. April 2012
Di 10. April 2012
Inga Neubauer
Liebe Inga,
ja, das ist so.
Vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs und dem Holocaust (also dem Massenmord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutsche Reich) lebten in der Welt mehr als 17 Millionen Juden. Ungefähr 6 Millionen Juden wurden zwischen 1939 und 1945 ermordet.
Heute sind es wieder ungefähr 14 Millionen Juden, die in aller Welt leben, wobei dabei zumeist nur jene gerechnet sind, die jüdischen Gemeinden angehören.
Etwa 5,7 Millionen Juden leben in Nordamerika (USA und Kanada), ebenfalls 5,7 Millionen sind jüdische Israelis, fast 500.000 leben in Frankreich und fast 300.000 in Großbritannien, etwa 200.000 in Russland und ungefähr 180.000 in Argentinien, und etwa 120.000 in Deutschland – um nur die größten Gemeinschaften zu nennen.
Hanno Loewy, Samstag, 14. April 2012
Di 10. April 2012
Inga Neubauer
Liebe Inga,
wie so oft kann man das eigentlich nur für jeden einzelnen Menschen beantworten. Es gibt also wirklich viele verschiedene Antworten auf Deine Frage.
Religionen haben es oft nicht einfach miteinander, schließlich glauben alle, dass sie etwas besonderes sind. Und es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass auch die anderen vielleicht Recht haben.
Wenn man in der Minderheit ist, dann gibt es oft den Druck, sich der Mehrheit, vielleicht auch der Religion der Mehrheit anzupassen. Auch Juden wurden oft von den Christen unter Druck gesetzt, Christen zu werden. Manchmal haben sie sich dem Druck gebeugt, manchmal haben sie sich aber auch für das Christentum begeistert und sind freiwillig Christen geworden, so wie heute manchmal Christen zum Islam übertreten oder auch zum Judentum.
Auf der anderen Seite gibt es in jeder Religion schöne Dinge und weniger schöne Dinge. Und wenn man sich selbst nicht nur für die eigene Religion interessiert sondern auch für die anderen, dann kann das ein großer Gewinn sein. Auch viele Juden schätzen manches, was andere Religionen hervorgebracht haben, sehr.
Hanno Loewy, Samstag, 14. April 2012
Als im Mittelalter viele Juden aus Deutschland nach Osten flohen und in Polen und Russland eine neue Heimat fanden, nahmen sie ihr mittelalterliches Deutsch mit, dass sie selbst auch mit hebräischen Buchstaben schrieben. Und daraus wurde das sogenannte “Jiddisch”, in dem sich Deutsch und Hebräisch, und ein wenig Polnisch oder Russisch verbanden. Wenn man genau hinhört, kann man “Jiddisch” auch dann ganz gut verstehen, wenn man eigentlich nur Deutsch spricht.
Jiddisch wird wie Hebräisch von rechts nach links und mit hebräischen Buchstaben geschrieben. Wie diese aussehen kannst Du im Internet (indem Du zum “hebräisches Alphabet” in eine Suchmaschine eingibst) oder bei Deinem nächsten Besuch im Jüdischen Museum anschauen.
Melissa Dettling, Mittwoch, 11. April 2012