Der Blog zur
Ausstellung im
Jüdischen Museum
Hohenems
www.jm-hohenems.at

Sa 4. August 2012

Sind Juden/Jüdinnen Angehörige einer Ethnie oder einer Religion?

Lorenz, Bern

  • Das fragen sich Juden auch immer wieder. Die traditionelle Antwort darauf lautet: die Juden sind ein Volk und eine Religion. In seinen Ursprüngen war das Judentum eine Stammesreligion unter Stammesreligionen. Aber im Zuge der Entwicklung zu einer monotheistischen Religion wurde das Judentum zu einer Idee. Und damit zu einer Gemeinschaft, der auch man auch beitreten konnte. Das paradoxe Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass man Jude sein kann, weil man von Juden abstammt, und deren Geschichte und Erfahrung als eigene erlebt – oder Jude werden kann, wenn man sich dieser Gemeinschaft, ihrer Geschichte und Erfahrung anschließt. Kurz: man kann Jude durch Herkunft sein, ohne religiös sein zu müssen. Und man Jude aus religiösen Gründen sein, ohne von Juden abstammen zu müssen. Je nachdem wird man diese Religion allerdings auch verschieden interpretieren, mehr als eine durch Erfahrung und Geschichte vermittelte Kultur oder als ein System religiöser Regeln, die wiederum voller Erinnerungen stecken…

    Hanno Loewy, Montag, 20. August 2012

Sa 4. August 2012

Woran erkennt man Juden, sie sehen doch eigentlich so aus wie normale Menschen?

Joelle Stalke

  • Man erkennt sie nicht.

    Weil Ihre Begründung richtig ist.

    Hannes Sulzenbacher, Montag, 13. August 2012

Sa 4. August 2012

Welche Rechte haben Frauen im Judentum?

Tschinga

  • Meinen Sie jüdische Frauen heute oder vor fünfhundert Jahren, in Marokko oder New York, in Paris oder in Tel Aviv, in bestimmten Stadtteilen von Jerusalem oder in anderen Stadtteilen von Jerusalem, in streng-orthodoxen Gemeinden oder im Reformjudentum, in säkularen Familien oder in anderen?

    Hanno Loewy, Montag, 20. August 2012

Sa 4. August 2012

Dürfen Juden auch schwul oder lesbisch sein?

Zara Rich

  • Ja!
    Die meisten Rabbiner sind allerdings anderer Meinung.
    Die traditionellen religiösen Vorschriften im Buch Leviticus sind hier so eindeutig wie auch in anderen Religionen: Homosexualität gilt den Autoren der Bibel als “Gräuel”, und soll mit dem Tode bestraft werden, so wie zahlreiche andere sexuelle Praktiken oder auch ein Ehebruch…
    Natürlich werden diese Vorschriften selbst unter orthodoxen Juden noch heute engagiert diskutiert (aber nicht mehr angewendet).
    Aber auch für sie, genauso wie für alle anderen, gilt das bürgerliche Gesetzbuch, in dem die Kriminalisierung von Homosexualität doch wohl überwunden ist. Ihre Diskriminierung noch nicht ganz…
    Zur komplexen innerjüdischen Diskussion siehe hier eine ausführliche Darstellung auf Hagalil.com:
    http://www.hagalil.com/deutschland/yachad/homosexual.htm

    Hanno Loewy, Dienstag, 7. August 2012