So 3. Juni 2012
Was heisst meine Nase… mediterran-semitisch?
Mirjam
So 3. Juni 2012
Gabi Kornfeld
Liebe Frau Kornfeld,
die meisten beleidigten Leberwürste, die ich im Leben kennengelernt habe, waren keine Juden, daher kann ich Ihre Frage nicht gut beantworten. Ich habe bisher nicht einmal herausgefunden, warum Nicht-Juden so schnell beleidigt sind. Möglicherweise liegt das eher daran, was man selbst als “schnell” empfindet. Und was man als “beleidigt” ansieht.
Wenn Juden etwas sind, dann wohl eher “hart im Nehmen”, zumindest glauben viele Juden das inzwischen. Man ist ja einiges gewohnt… Die Blasiertheit, die sich manche dabei zulegen (weil man ja eh “einiges gewohnt ist”), ist freilich auch nicht immer hilfreich. Aber schnell beleidigt sind eher Nicht-Juden, denen man antisemitische Ressentiments unterstellt. Manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht…
Hanno Loewy, Dienstag, 5. Juni 2012
So 3. Juni 2012
Gabriele Eiler
Nein. Es hat auch nie gestimmt.
Hanno Loewy, Dienstag, 5. Juni 2012
So 3. Juni 2012
Gabi Kornfeld
Die erste Frage wäre: wie misst man tatsächlich Intelligenz?
Die zweite Frage ist: wie bestimmt man Gründe dafür?
Alle Versuche, Intelligenztests zu entwickeln, die völlig neutral gegenüber kulturellen und Bildungsvorteilen sind, also sozusagen “Intelligenz pur” messen könnten, sind bislang umstritten.
Aber, halten wir uns zur Not mal an das, was auf dem Markt ist:
1. Herkömmliche Intelligenztests zur Folge sind Japaner im Durchschnitt intelligenter als Deutsche, Franzosen intelligenter als Buschmänner, Chinesen intelligenter als Engländer, Aschkenasische Juden intelligenter als Japaner, und sefardische Juden weniger intelligent als Japaner, aschkenasische Israelis im Durchschnitt weniger intelligent als aschkenasische Juden außerhalb Israels, und aschkenasische Juden sind auch innerhalb Israels angeblich intelligenter als sefardische.
Doch was heißt das??
Das Bevölkerungen mit extrem unterschiedlichem Zugang zu Bildung, Schriftkultur, Universitäten und anderen Ressourcen unterschiedliche Durchschnittsintelligenz aufweisen – und auch dann, wenn sie sich in der gleichen Gesellschaft befinden.
2. Angehörige der gleichen Ethnie weisen unterschiedliche Durchschnittsintelligenz auf, sobald sie sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen befinden und Zugang zu Bildungsressourcen erhalten. Intelligenz unterliegt offenbar äußeren Faktoren und kann sich steigern. Niemand weiß allerdings, wie lange solche Veränderungen dauern, wie sie weitergegeben werden (durch zweifelsohne wirksame kulturelle und materielle Vorteile oder auch durch sich verändernde Erbanlagen, die ebenfalls “lernfähig” sind?)
3. Auch im gleichen gesellschaftlichen Umfeld können Angehörige unterschiedlicher Ethnien unterschiedliche Durchschnittsintelligenzquotienten aufweisen. Auch in diesem Fall ist freilich nicht nachweisbar, welchen Anteil daran Umweltfaktoren oder genetische Faktoren haben.
4. Bislang hat man bei Untersuchungen von Genomen festgestellt, dass aschkenasische Juden offenbar genetisch für bestimmte Krankheiten etwas anfälliger sind, als andere Menschen. Das ist nichts besonderes. Andere Ethnien sind wiederum für andere Krankheiten anfälliger.
Einen Marker für höhere Intelligenz hat allerdings bislang kein Genforscher feststellen können, weder bei Juden noch bei Japanern oder Chinesen. Und das obwohl alle angestrengt danach suchen. Vielleicht sollte man einfach mal zur Abwechslung nach etwas anderem suchen.
Hanno Loewy, Dienstag, 5. Juni 2012
So 3. Juni 2012
Rosina Schneider
Judenschule war ein Ausdruck, mit dem die Synagoge bezeichnet wurde, die auf Jiddisch häufig einfach “Schul” genannt war, denn die Synagoge war auch ein Ort des Lernens – und oft mit einem Cheder, also einer religiösen Schule verbunden.
Aus “Schul” wurde unter Nichtjuden dann oft die “Judenschule”.
Abfällig über Juden oder Jüdisches zu sprechen ist ja leider nicht selten. So entstand zum Beispiel der Ausspruch “da gehts zu, wie in der Judenschul”. Gemeint ist, da herrscht Unordnung, da wird durcheinander geredet.
Nun redet man in der Synagoge zwar nicht “durcheinander”, aber halt in einer Sprache, die die anderen vielleicht nicht verstehen, und bei den Gebeten reden auch nicht alle immer perfekt gleichzeitig, sondern jeder murmelt sie eben, wie er es gerade kann, vor sich hin. Wer “die Juden” eh nicht mochte, bediente sich bei diesem Bild und sorgte für einen neuen “harmlosen” antisemitischen Bonmot.
Hanno Loewy, Donnerstag, 7. Juni 2012
Liebe Mirjam,
ich kenne Deine Nase nicht und weiß deshalb auch nicht was sie heißt. 😉
Hanno Loewy, Dienstag, 5. Juni 2012