3.Juni 2012 Als Kind habe ich immer von der Judenschule als abschreckend gehört. Warum?
Rosina Schneider
Judenschule war ein Ausdruck, mit dem die Synagoge bezeichnet wurde, die auf Jiddisch häufig einfach “Schul” genannt war, denn die Synagoge war auch ein Ort des Lernens – und oft mit einem Cheder, also einer religiösen Schule verbunden.
Aus “Schul” wurde unter Nichtjuden dann oft die “Judenschule”.
Abfällig über Juden oder Jüdisches zu sprechen ist ja leider nicht selten. So entstand zum Beispiel der Ausspruch “da gehts zu, wie in der Judenschul”. Gemeint ist, da herrscht Unordnung, da wird durcheinander geredet.
Nun redet man in der Synagoge zwar nicht “durcheinander”, aber halt in einer Sprache, die die anderen vielleicht nicht verstehen, und bei den Gebeten reden auch nicht alle immer perfekt gleichzeitig, sondern jeder murmelt sie eben, wie er es gerade kann, vor sich hin. Wer “die Juden” eh nicht mochte, bediente sich bei diesem Bild und sorgte für einen neuen “harmlosen” antisemitischen Bonmot.
Judenschule war ein Ausdruck, mit dem die Synagoge bezeichnet wurde, die auf Jiddisch häufig einfach “Schul” genannt war, denn die Synagoge war auch ein Ort des Lernens – und oft mit einem Cheder, also einer religiösen Schule verbunden.
Aus “Schul” wurde unter Nichtjuden dann oft die “Judenschule”.
Abfällig über Juden oder Jüdisches zu sprechen ist ja leider nicht selten. So entstand zum Beispiel der Ausspruch “da gehts zu, wie in der Judenschul”. Gemeint ist, da herrscht Unordnung, da wird durcheinander geredet.
Nun redet man in der Synagoge zwar nicht “durcheinander”, aber halt in einer Sprache, die die anderen vielleicht nicht verstehen, und bei den Gebeten reden auch nicht alle immer perfekt gleichzeitig, sondern jeder murmelt sie eben, wie er es gerade kann, vor sich hin. Wer “die Juden” eh nicht mochte, bediente sich bei diesem Bild und sorgte für einen neuen “harmlosen” antisemitischen Bonmot.
Hanno Loewy, Donnerstag, 7. Juni 2012