Der Blog zur Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems www.jm-hohenems.at
Fr 14. September 2012
Wird die Judenfrage überbewertet? Nehmen Sie sich zu wichtig?
Felix
Wir haben lange nachgedacht, wie diese Frage gemeint war.
Zunächst gibt es eine “Judenfrage” ja nur für Nichtjuden. Und ich weiß es auch nicht, warum so viele nicht-jüdische Menschen alle Fragen die irgendwie mit Juden zusammenhängen, oft so wichtig nehmen. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass die christliche Religion auf das Judentum zurückgeht und damit die christliche Zivilisation seit 2000 Jahren sozusagen in einem Erbschaftsstreit liegt, allerdings im Streit um das Erbe von jemand, der gar nicht gestorben ist.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass es noch nicht so lange her ist, dass der Versuch unternommen wurde, alle Juden in Europa umzubringen, und man bis heute nicht so recht weiß, wer eigentlich alles an diesem Versuch beteiligt war und wieviele ihn irgendwie “richtig” fanden.
Vielleicht finden auch viele Leute die jüdische Kultur interessant, weil sich darin viele Fragen stellen, die für alle Menschen wichtig sind (Heimat und Mobilität, Tradition und Moderne).
In jedem Fall interessieren sich viele Menschen für “Jüdisches” und ganz besonders viele für die jetzige Ausstellung. Insofern kann ich nicht beurteilen, ob wir “uns” (wen genau haben Sie mit “Sie” gemeint? “Die Juden” oder die Museumsmitarbeiter?) “zu” wichtig nehmen. Wir machen unsere Arbeit und freuen uns darüber, dass es viele Menschen gibt, die uns besuchen, weil sie das wichtig finden.
Und fragen uns manchmal auch, nur eben ein bissel anderes herum als Sie, warum soviele Leute “uns” wichtig finden.
Wir haben lange nachgedacht, wie diese Frage gemeint war.
Zunächst gibt es eine “Judenfrage” ja nur für Nichtjuden. Und ich weiß es auch nicht, warum so viele nicht-jüdische Menschen alle Fragen die irgendwie mit Juden zusammenhängen, oft so wichtig nehmen. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass die christliche Religion auf das Judentum zurückgeht und damit die christliche Zivilisation seit 2000 Jahren sozusagen in einem Erbschaftsstreit liegt, allerdings im Streit um das Erbe von jemand, der gar nicht gestorben ist.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass es noch nicht so lange her ist, dass der Versuch unternommen wurde, alle Juden in Europa umzubringen, und man bis heute nicht so recht weiß, wer eigentlich alles an diesem Versuch beteiligt war und wieviele ihn irgendwie “richtig” fanden.
Vielleicht finden auch viele Leute die jüdische Kultur interessant, weil sich darin viele Fragen stellen, die für alle Menschen wichtig sind (Heimat und Mobilität, Tradition und Moderne).
In jedem Fall interessieren sich viele Menschen für “Jüdisches” und ganz besonders viele für die jetzige Ausstellung. Insofern kann ich nicht beurteilen, ob wir “uns” (wen genau haben Sie mit “Sie” gemeint? “Die Juden” oder die Museumsmitarbeiter?) “zu” wichtig nehmen. Wir machen unsere Arbeit und freuen uns darüber, dass es viele Menschen gibt, die uns besuchen, weil sie das wichtig finden.
Und fragen uns manchmal auch, nur eben ein bissel anderes herum als Sie, warum soviele Leute “uns” wichtig finden.
Hanno Loewy, Donnerstag, 4. Oktober 2012